Insbesondere im Rahmen einer Kreditaufnahme wird ein Kunde stets mit dem Begriff “Bonität” konfrontiert. Doch was genau bedeutet das eigentlich?

Was bedeutet Bonität?

Der Begriff Bonität (lat. bonitas, dt. “Vortrefflichkeit”) entspricht dem deutschen Wort Kreditwürdigkeit. Er sagt aus, dass ein Kreditnehmer dazu fähig ist, die jeweilige Geldsumme fristgerecht und vollständig zurückzuzahlen. Dies bezieht sich auf das gesamte Vermögen von der betroffenen Person oder dem Unternehmen. Neben dem Einkommen werden beispielsweise auch das Ersparte oder Geldanlagen in Form von Immobilien berücksichtigt.

Warum ist eine gute Bonität wichtig?

Ist eine Privatperson oder ein Unternehmen gewillt, einen Kredit aufzunehmen, so spielt eine hohe Bonität eine entscheidende Rolle. Je besser die Kreditwürdigkeit ist, desto höher sind die Chancen auf einen Vertragsabschluss mit dem entsprechenden Kapitalgeber. Bei einer schlechten Bonität steht es dem Investor frei, die Kreditvergabe abzulehnen oder die Zinsen auf den Kredit höher anzusetzen, um das vorhandene Risiko so klein wie möglich zu halten.

Wie wird die Bonität beurteilt?

Die Bonitätsprüfung wird anhand verschiedener Merkmale und Konditionen festgemacht. Nach ausführlicher Begutachtung dieser Kriterien kann die Kreditwürdigkeit im Anschluss eingestuft werden. Dabei spielen verschiedene Dokumente eine Rolle.

Schufa-Auskunft

Vor der Aufnahme eines Kredits muss die entsprechende Person dem Kapitalgeber ein Dokument von Auskunfteien wie der Schufa zur Verfügung stellen. Dieses verschafft dem Betrachter einen Einblick in verschiedene Daten und das Vermögen des Kreditnehmers. Neben persönlichen Informationen wie der Anschrift und dem Geburtsdatum sind dort auch Konten, Kreditkarten und bereits laufende Kredite sowie eventuelle Negativmerkmale vermerkt. Letztere können beispielsweise ein Haftbefehl, Mahnbescheide oder nicht zurückgezahlte Kredite sein. Trifft eines dieser Merkmale auf den Kunden zu, wird ihm der Kredit mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht gewährt.

Einkommen

Neben Angaben von Auskunfteien prüfen die Investoren vor einer Finanzierung auch das Einkommen und insbesondere das Beschäftigungsverhältnis. Manche Banken vergeben einen Kredit sogar nur an bestimmte Arbeitnehmer und verweigern beispielsweise Rentnern, Selbstständigen oder Studenten die gewünschte Geldsumme.

Neben der Volljährigkeit stellt ein unbefristeter Arbeitsvertrag, eine abgeschlossene Probezeit und eine Anstellung von mindestens zwei Jahren bei dem entsprechenden Arbeitgeber eine große Rolle. Vereinzelt kann auch die Branche des Kreditnehmers für die Bonitätsprüfung relevant sein, insofern diese als nicht zukunftssicher bezeichnet wird. Nicht zu missachten ist zudem das Zahlungsverhalten sowie ein positives Einnahmen- und Ausgabenverhältnis. Dieses besagt, dass nach Abzug aller Fixkosten (zum Beispiel der Miete) ein bestimmter Restbetrag besteht, welches dem Kreditnehmer zur freien Verfügung steht.

Wie kann die Bonität verbessert werden?

Prinzipiell kann die Kreditwürdigkeit verbessert werden. Dies sollte jedoch langfristig und als stetig währender Prozess erfolgen und nicht unmittelbar vor der Kreditanfrage geschehen, da kurzfristige Unternehmungen keinen großen Einfluss haben werden. Stattdessen können folgende Maßnahmen im Voraus getroffen werden, um die eigene Bonität auf lange Sicht zu verbessern:

  • Selbstauskunft der Schufa anfordern, überprüfen und eventuelle, falsche Daten löschen lassen
  • Offene Kredite zeitnah tilgen
  • Zahlungsverpflichtungen stets fristgerecht und vollständig nachkommen, um keine Schulden oder Negativmerkmale zu verursachen
  • Nutzung von möglichst wenigen Kreditkarten und Konten (dies suggeriert, dass keine allzu hohen Schuldenberge mittels vieler Karten angehäuft werden konnten)
  • Haushaltsausgaben überprüfen und eventuell überflüssige Abonnements, Mitgliedschaften etc. kündigen, um das Einnahmen- und Ausgabenverhältnis zu verbessern

Kommen diese Schritte allerdings nicht infrage, kann den Banken zudem eine Kredit-Sicherheit angeboten werden, um die Bonität zu verbessern. Diese Möglichkeiten kommen dabei infrage:

  • Wertpapiere verpfänden
  • Bürgschaft
  • Grundschuld (finanzielle Belastung eines Grundstücks)
  • Abtretung von Versicherungen (zum Beispiel der Lebensversicherung)